LA VIE PARISIENNE - Jacques Offenbach
1. Akt
Trubel im Gare de l´Ouest
Mitten drin die Lebemänner Gardefeu und Bobinet, beide einer einzigen Dame zugetan, die jetzt gleich mit dem Zug ankommen muss. Da ist sie auch schon, die Edelkokotte Metella, aber am Arm eines Dritten. Die Wut auf Metella führt zum gemeinsamen Entschluss, fortan nur noch in die feinere Gesellschaft hineinzulieben. Gardefeu wittert auch sogleich eine Gelegenheit. Sein ehemaliger Diener Joseph, nunmehr Fremdenführer des Grandhotels, soll den schwedischen Baron Gondremarck samt seiner Gattin Christine vom Zug abholen, um ihnen in den nächsten Tagen die Sehenswürdigkeiten von Paris zu zeigen. Gern tritt Joseph sein Amt ab an Gardefeu, der die beiden Ahnungslosen in Empfang nimmt. Ganz anders als das unbeholfene Touristenpaar aus dem kalten Norden wirkt ein weiterer Ankömmling, der brasilianische Millionär Matadores. Alljährlich überquert er den Ozean, um sich und sein Geld hemmungslos im Pariser Nachtleben zu verschleudern.
2. Akt
Salon im Haus von Gardefeu
Dies sei eine kleinere Filiale des Grandhotels, so hat es Gardefeu dem arglosen Schwedenpaar eingeredet. Um sich der schönen Baronin besser nähern zu können, sorgt er zudem für getrennte Zimmer. Dem Baron ist das nur recht, er will ohnehin in Paris andere Wege gehen als seine Gattin. Er führt einen Empfehlungsbrief an eine gewisse Metella mit sich. Sie soll – darum bittet der Schreiber – den unerfahrenen Nordländer in die intimen Lustbarkeiten von Paris einführen. Wie aufs Stichwort erscheint Metella selbst. Für den plump galanten Schweden jedoch zeigt sie im Moment kein Interesse. Gardefeu kann ihn mit der feierlichen Table d´hote „seines Hotels" trösten. In flinker Improvisation müssen geeignete Ersatzleute für die fehlenden vornehmen Gäste einspringen. Zu ihnen gehören unter anderen die Handschuhmacherin Gabriele und der Schuster Frick. Der ahnungslose Baron ist begeistert. Und dabei soll das nur ein Vorgeschmack auf die gesellschaftlichen Delikatessen des morgigen Abends sein! Gardefeu hat ihm nämlich die Einladung ins Haus eines Admirals verschafft, der er ohne Begleitung seiner Gemahlin folgen soll. Gondremarcks Vorfeude ist ebenso gross wie die von Gardefeu, der einem ungestörten Abend mit der Baronin entgegensieht.