La vie parisienne
Paris – welch verführerische Fantasien weckt doch der Name dieser Metropole an der Seine!
Begleiten Sie uns auf die Reise des schwedischen Gutsbesitzers Baron von Gondremark und seiner Frau Christine, die sich von der Stadt Paris als Lebewelt und Tempel des Amüsements verführen lassen.
Dabei werden sie von einem Grüppchen verschmitzter Einheimischer geneppt, hereingelegt und an der Nase herumgeführt. Für alle Beteiligten übt das Verrücken des Alltags durch irrwitzige Trugspiele eine beglückende, alles überstrahlende Faszination aus.
Offenbachs Musik vermittelt mit ihrer sprühenden, tänzerischen Rhythmik eine Lebensfreude, der man sich nur schwer entziehen kann und gern ausliefert - trotz leichter Katerstimmung am nächsten Morgen!
- Sa28. März 2015
- 19:00
- Tickets

Produktionsleitung & Musikalische Gesamtleitung

Musikalische Leitung & Choreinstudierung

Inszenierung, Choreografie & Bühne

Technische Umsetzung Bühnenbild

Lichtgestaltung

Licht, Technik & Bühne

Frisuren & Maske

Kostüme

Requisiten
Portrait des Komponisten Jacques Offenbach (1819 – 1880)
Jacob Offenbach wurde am 20. Juni 1819 als Spross einer jüdischen Musikerfamilie in Köln geboren. Luigi Cherubini ermöglichte dem vierzehnjährigen Cello-Wunderkind das Studium am Pariser Conservatoire – ein ausserordentliches Privileg, nicht nur wegen des jugendlichen Alters, sondern vor allem wegen seiner deutschen Abstammung.
Als Kammermusikpartner von Flotow, Rubinstein, Mendelssohn und Liszt machte er sich einen Namen in den Pariser Salons, komponierte für sein Instrument – darunter eines der grossen Cellokonzerte des 19. Jahrhunderts - doch seine wahre Leidenschaft galt der Bühne. Während eines Engagements als Cellist im Orchester der Opéra-Comique erwarb er sich profunde Kenntnisse des zeitgenössischen französischen Musiktheater-Repertoires. Er teilte aber das Schicksal vieler begabter, junger Komponisten dieser Zeit, denen die Pforten der Pariser Opernhäuser verschlossen blieben. Aus Protest entschloss er sich zur Gründung eines eigenen Theaters. Als Intendant und Hauskomponist seines „Bouffes-Parisiens" revolutionierte er in den Jahren und Jahrzehnten nach 1855 das europäische Unterhaltungstheater.
Zunächst brachte er kürzere Einakter heraus, 1858 dann das erste abendfüllende Werk, ORPHEUS IN DER UNTERWELT, das zum Triumph gerät. 1860 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft und debütierte an der Pariser Opéra mit seinem Ballett LE PAPILLON. Ab 1862 wirkte er abwechslungsweise in Paris, Etretat in der Normandie, Bad Ems und Wien – neben Paris bald das wichtigste Zentrum seiner Karriere. Für Wien schrieb er seine grosse romantische Oper DIE RHEINNIXEN, auf die er später in HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN zurückgriff. Eine sechsjährige, von grössten Erfolgen gekrönte Periode folgte darauf. In Kooperation mit seinen kongenialen Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy entstanden LA BELLE HÉLÈNE, BARBE-BLEU, LA VIE PARISIENNE, LA GRANDE-DUCHESSE DE GÉROLDSTEIN, LA PÉRICHOLE. Mit diesen später als „Offenbachiade" bezeichneten Werken schuf er das eigenständige Genre eines zeitsatirischen und gesellschaftskritischen Musiktheaters und eroberte damit die Bühnen der Welt.
Mit dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 begann der Stern Offenbachs zu verblassen. In Frankreich war er wegen seiner deutschen Herkunft suspekt, in Deutschland wurde er wegen des als französisch-dekadent diffamierten Charakters seiner Werke angegriffen. Trotz dieser Feindseligkeiten war sein Schaffensdrang ungebrochen. Der Krieg aber hatte den Geschmack des Theaterpublikums verändert und seine Werke blieben zunehmend ohne Erfolg.
Angesichts sich häufender Schulden entschloss er sich 1876, gesundheitlich geschwächt, zu einer Konzerttournée durch England und Amerika. Diese verlief äusserst erfolgreich, bescherte ihm umjubelte Konzerte und Operettenaufführungen mit den entsprechend lukrativen Tantiemen. Nach seiner Rückkehr nahm er die Arbeit an seinem Lieblingsprojekt HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN wieder auf. Die Orchestrierung der Oper konnte der Meister allerdings nicht abschliessen, weil der Tod ihm das Notenblatt aus der Hand nahm. Am 5. Oktober 1880 starb er, gezeichnet von der Krankheit, die ihn sein Leben lang begleitete und ihn doch nicht daran hinderte, ein reichhaltiges Oeuvre von über 600 Werken zu schaffen, darunter mehr als 130 für die Bühne.
Carl Millöcker (1842–1899)
Carl Millöcker wurde 1842 in Wien geboren. Er war der Sohn eines Goldschmieds und ging nach der Schulzeit beim Vater in die Lehre. Millöcker erinnerte sich an seine Lehrzeit: «Ich saß in meines Vaters Werkstatt und führte das Hämmerlein. Und wenn mir so eine güldene Kette nicht gleich parieren wollte, so machte ich kurzen Prozess und warf sie auf die Straße hinaus. Diese Methode in der Verarbeitung von Edelmetall war in der edlen Wiener Goldschmiedkunst bisher noch nirgends angewendet worden. Und mein Vater, der begründete Zweifel hatte, dass durch meine Methode sein Geschäft in Flor kommen sollte, erwies sich und der Goldschmiedkunst einen unschätzbaren Dienst und machte mich zum Musiker, was stets mein Herzenswunsch gewesen.» Da ihm die Eignung zu diesem Beruf also fehlte, ließ ihn der Vater am Wiener Konservatorium ausbilden. Bereits mit 16 Jahren sass Millöcker als Flötist im Orchester des Theaters in der Josefstadt unter dem Dirigenten und Komponisten Franz von Suppé, der ihn maßgeblich förderte. 1864 wirkte Millöcker während zwei Spielzeiten als Kapellmeister in Graz und brachte hier seine ersten Operetteneinakter heraus. Nach Engagements am Wiener Harmonie-Theater und am deutschen Theater in Budapest wurde Millöcker 1869 als Kapellmeister an das bekannte Theater an der Wien verpflichtet. Nach damaligem Theaterbrauch wurde er zur Komposition von Liedern und Ballettmusik für Possen und Lustspiele verpflichtet. Fleissig bereicherte Millöcker Jahr für Jahr mehrere Dutzend Einakter mit seiner Musik, ohne dass ihm der grosse Wurf gelang. Seine erste abendfüllende Operette «Das verwunschene Schloss» wurde 1878 am Theater an der Wien begeistert aufgenommen. Auch die folgenden Operetten «Gräfin Dubarry», «Apajune, der Wassermann », «Herz Ass» und «Die Jungfrau von Belleville» fanden Anklang beim Publikum.
Mit dem «Bettelstudenten», der im Frühjahr 1882 eine begeisternde Uraufführung erlebte, errang Millöcker weltweite Anerkennung als unverwechselbarer Komponist. Der daraus resultierende finanzielle Ertrag ermöglichte es ihm fortan, als freier Komponist zu arbeiten. Unter den acht weiteren Operetten, die er bis zu einem Schlaganfall im Jahre 1896 noch schrieb, ragt das von ihm selbst vor allen anderen bevorzugte Werk «Gasparone» heraus. Überquellende musikalische Einfallskraft, szenische Treffsicherheit und kompositorische Kunstfertigkeit vereinen sich in dieser sizilianischen Räuber-, Gauner- und Liebesgeschichte zu einem fröhlich-vitalen Ganzen.
Carl Millöcker verstarb wenige Stunden vor dem Jahrhundertwechsel, am 31. Dezember 1899 in Baden bei Wien. In der Geschichte der Operette nimmt Millöcker eine herausragende Stellung ein. Zusammen mit Johann Strauss (Sohn) und Franz von Suppé gehört er zu den Begründern der Goldenen Ära der Wiener Operette.
Am Stadttheater Sursee aufgeführte Millöcker-Operetten:
1963: Der Bettelstudent
1987: Der Bettelstudent
1998: Gasparone
2010: Der Bettelstudent
1. Akt
Trubel im Gare de l´Ouest
Mitten drin die Lebemänner Gardefeu und Bobinet, beide einer einzigen Dame zugetan, die jetzt gleich mit dem Zug ankommen muss. Da ist sie auch schon, die Edelkokotte Metella, aber am Arm eines Dritten. Die Wut auf Metella führt zum gemeinsamen Entschluss, fortan nur noch in die feinere Gesellschaft hineinzulieben. Gardefeu wittert auch sogleich eine Gelegenheit. Sein ehemaliger Diener Joseph, nunmehr Fremdenführer des Grandhotels, soll den schwedischen Baron Gondremarck samt seiner Gattin Christine vom Zug abholen, um ihnen in den nächsten Tagen die Sehenswürdigkeiten von Paris zu zeigen. Gern tritt Joseph sein Amt ab an Gardefeu, der die beiden Ahnungslosen in Empfang nimmt. Ganz anders als das unbeholfene Touristenpaar aus dem kalten Norden wirkt ein weiterer Ankömmling, der brasilianische Millionär Matadores. Alljährlich überquert er den Ozean, um sich und sein Geld hemmungslos im Pariser Nachtleben zu verschleudern.
2. Akt
Salon im Haus von Gardefeu
Dies sei eine kleinere Filiale des Grandhotels, so hat es Gardefeu dem arglosen Schwedenpaar eingeredet. Um sich der schönen Baronin besser nähern zu können, sorgt er zudem für getrennte Zimmer. Dem Baron ist das nur recht, er will ohnehin in Paris andere Wege gehen als seine Gattin. Er führt einen Empfehlungsbrief an eine gewisse Metella mit sich. Sie soll – darum bittet der Schreiber – den unerfahrenen Nordländer in die intimen Lustbarkeiten von Paris einführen. Wie aufs Stichwort erscheint Metella selbst. Für den plump galanten Schweden jedoch zeigt sie im Moment kein Interesse. Gardefeu kann ihn mit der feierlichen Table d´hote „seines Hotels" trösten. In flinker Improvisation müssen geeignete Ersatzleute für die fehlenden vornehmen Gäste einspringen. Zu ihnen gehören unter anderen die Handschuhmacherin Gabriele und der Schuster Frick. Der ahnungslose Baron ist begeistert. Und dabei soll das nur ein Vorgeschmack auf die gesellschaftlichen Delikatessen des morgigen Abends sein! Gardefeu hat ihm nämlich die Einladung ins Haus eines Admirals verschafft, der er ohne Begleitung seiner Gemahlin folgen soll. Gondremarcks Vorfeude ist ebenso gross wie die von Gardefeu, der einem ungestörten Abend mit der Baronin entgegensieht.
3. Akt
Im grossen Salon des Hauses von Madame Quimper-Karadec, am nächsten Abend
Die Besitzerin ist verreist. Deshalb kann ihr Neffe Bobinet seinem Freund Gardefeu zuliebe hier das Fest des Admirals inszenieren, den er gleich selbst darstellt. Die gesamte Dienerschaft des Hauses, ebenfalls pompös verkleidet, liefert ein blendendes Bild dessen, was Gondremarck für die hocharistokratische Pariser Lebensart hält. Und da ist er auch schon aufgesaugt vom allgemeinen, längst nicht mehr fingierten Strudel des Champagnerrausches.
4. Akt
Salon im Haus von Gardefeu, am selben Abend
Gardefeu hat alles bestens vorbereitet, um der Baronin endlich ungestört den Hof zu machen. Doch es kommen unverhofft Gäste: Madame Quimper-Karadec mit Nichte, die ihre Freundin Christine besuchen will. Ohnedies hätte Gardefeu wenig Glück bei der Baronin. Ein anonymes Briefchen der eifersüchtigen Metella hat ihr die ganze Hotelschwindelei aufgedeckt. Jetzt übernimmt die resolute Quimper-Karadec die Initiative. Als Gardefeu – im Glauben, die lästigen Besucherinnen los geworden zu sein – seine Avancen ausdehnt, steht ihm plötzlich die wehrhafte Alte statt der ersehnten Baronin gegenüber. Der Schrecken wiederholt sich entsprechend, als der berauschte Gondremarck heimkehrt und ins Zimmer seiner Frau torkelt.
5. Akt
Ein Restaurant, gegen Mitternacht
Der reiche Brasilianer hat sich immer noch nicht ganz verausgabt. Arm in Arm mit der Handschuhmacherin Gabriele gibt er ein privates Fest. Der erboste Gondremarck, der nun hinter all die Possen, die man ihm gespielt hat, gekommen ist, erscheint auf der Suche nach Gardefeu. Beim Zusammentreffen der beiden will er sich ein für allemal an dem Schurken rächen, der ihn immer wieder so gründlich übertölpelt hat. Er fordert ihn zum Duell. Nun vermittelt Bobinet. Mit entlarvender Freundlichkeit fragt er den Gekränkten, was er denn eigentlich zu beklagen habe, und ob er sich bei all den Trugspielchen etwa nicht amüsiert hätte. Nun, das kann Gondremarck in der Tat schwerlich bestreiten. Auch seine Gemahlin ist bester Dinge und frei von Anschuldigungen. So pfeift er denn, nur zu gern, auf seine vergnüglichen Seelenwunden und wirft sich mit den anderen in den Rundgesang, der fort und fort das Pariser Leben hochleben lässt.
Entstehungsgeschichte
1867 fand in Paris die sechste Weltausstellung statt. Zu diesem besonderen Anlass erhielten Jacques Offenbach und seine beiden Librettisten vom Théatre du Palais-Royal den Auftrag, eine Opéra Bouffe zu schreiben, die vom Stoff her dem weltweit beachteten Ereignis gerecht werden sollte. Das Team machte sich rasch an die Arbeit und wurde bereits im Jahr vor der Weltausstellung fertig. Die Uraufführung ging daher schon am 31. Oktober 1866 über die Bühne.
Ausser Offenbach selbst zweifelten alle Beteiligten am Erfolg des Stückes. Die Darsteller witzelten, man brauche die Texte des vierten und fünften Aktes gar nicht zu studieren, da der Vorhang wegen Misserfolges bereits früher fallen werde. Angeblich sollen sich die Librettisten Meilhac und Halévy während der Premiere verzweifelt verkrochen haben. Zitat eines Historikers: "Am Abend der Premiere gab es tatsächlich beinahe einen Zusammenbruch – insofern, als das Theater unter den Beifallsstürmen zusammenzubrechen drohte. Das Publikum missverstand die Satire grösstenteils, wie nicht anders zu erwarten war. Es bejubelte die berauschende Hymne auf die wunderbare Stadt, das erregende Glück des Pariser Abenteuers, die unbekümmerte Lebenslust der pittoresken Gestalten des Stücks. Das Ganze, vom Prolog am Gare de L'Ouest bis zum blendenden Finale, schien wie in Champagner getaucht. Das Stück wurde ein Jahr lang ensuite gespielt!"
Regisseur Björn B. Bugiel stützt sich bei seiner Inszenierung am Stadttheater Sursee auf die Neuausgabe der Originalfassung in fünf Akten. Um dem unbeschwerten, fröhlichen Lebensstil der Pariser Bevölkerung besonderen Nachdruck zu verleihen, lässt er einzelne Chorpassagen in der französischen Originalsprache erklingen.
Vorverkauf | Gaby Meier-Felix | Frisuren/Masken | Yvonne Häfliger |
Monika Vonarburg | Irène Hess | ||
Selina Jaussi | |||
Theaterkasse | Monika Vonarburg | Peter Rothenbühler | |
Annetta Zimmermann | Judith Stalder | ||
Garderobe | Sonja Bannwart | Kostüme/Requisiten | Beatrice Bättig |
Brigitta Eicher | Lilian Kiel | ||
Theres Hodel | Alexa Lipp | ||
Vreny Merki | Cornelia Roos | ||
Regula Stocker | |||
Bühne | Johannes Bolliger | Sybille Zihler | |
Cédric Dillier | Marianne Zwahlen | ||
Franz Hodel | |||
Restaurant/Bar | Luzia Dahinden und Team | Sanität | Samariterverein Sursee |
Regieassistenz | Christina Pusterla | Medien | Christian Albisser |
Choreo-Assistenz | Stefanie Gygax | Inspizienz | André Briel |
Nicole Sieger | Sarah Dettwiler | ||
Korrepetition | Grzegorz Mackiewicz | Titelbild, grafische Umsetzung | Erika Sahli |
Stefka Rancheva | |||
Patricia Ulrich |
Ab CHF 100.– gehören Sie zum Club „FREUNDE der Operette Sursee“!
Seit 1927 wird in Sursee Musiktheater gespielt – eine lebendige Tradition! Jahr für Jahr liegt die Auslastung in unserem Theater weit über 90%. Eine gelungene Zusammenarbeit zwischen professionellen und Amateuren, die mit viel Ausbildungswillen, Können und Herzblut unser Publikum immer wieder begeistert. Die Tatsache, dass unsere Produktion absolut subventionsfrei, also ohne staatliche Unterstützung und damit unabhängig ist, soll auch weiterhin so bleiben!
Ab CHF 100.-- gehören Sie zum Club "FREUNDE der Operette Sursee". Sie leisten einen willkommenen Beitrag und gelangen erst noch in den Genuss folgender Vorteile:
• Beste Platzwahl dank Reservation vor Beginn des öffentlichen Vorverkaufs
• Konsumations-Bon à CHF 10.–
• Sie werden zweimal jährlich mit "hinter den Kulissen-Informationen" bedient
• Sie haben Gewissheit, eine einmalige Sache zu unterstützen
Wir sagen DANKESCHÖN für Ihre wertvolle Unterstützung!