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Zwischen Karneval und grosser Oper

Die Vorgeschichte:

Der alternde Fürst Basil Basilowitsch beabsichtigt die junge, von ihm geförderte Sängerin Angèle Didier zu heiraten. Allerdings ist die bürgerliche Angèle, trotz ihres Renommees als Star der Pariser Oper, dem Stand des Fürsten nicht angemessen. Zudem ist dieser in seiner fernen russischen Heimat eigentlich mit der Gräfin Stasa Kokozov verlobt. René, Graf von Luxemburg, der sein bares Vermögen leichtfertig verjubelt hat und dessen Güter konfisziert wurden, schlägt sich, wie sein Freund Armand Brissard, als Maler durchs Pariser Künstlerleben. Armand hofft auf den grossen Durchbruch und darauf, dass dafür die von ihm geliebte Soubrette Juliette Vermont ihm als Venus Modell steht. Das aber verweigert ihm Juliette, wie auch jede andere Intimität, solange sie nicht verheiratet sind.


1. Akt:

Die Boheme in Paris feiert Karneval. Man stimmt Hochrufe auf René an, der sich seines Lotterlebens freut. Etwas weniger Feierlaune zeigt zunächst Armand, weil das Geld für die Miete knapp wird. Nach einem kurzen Geplänkel mit Juliette lässt er sich mit ihr aber doch wieder in die Sorglosigkeit fallen. In Armands Atelier taucht plötzlich auch Fürst Basil mit drei Beamten auf. Er verspricht dem mittellosen Grafen eine halbe Million Francs für die Heirat mit einer Ungekannten, von der er sich nach drei Monaten aber wieder scheiden lassen muss. Bis dahin sind beiderseitig Stillschweigen und Inkognito zu wahren. So will der Fürst Angèle zu einem Adelstitel verhelfen, um sie anschliessend standesgemäss selbst ehelichen zu können. René lässt sich auf den Handel ein. Angèle erscheint zur Zeremonie, die man augenblicklich vor Ort vollzieht. René und Angèle, durch eine Leinwand voneinander getrennt, können einander zwar hören, zu sehen bekommen sie aber nur ihre Hände, um die Ringe zu tauschen. Kurz erfasst beide die Ahnung von einem gemeinsamen Glück. Dann gehen sie ihre Wege. René, der nun wieder Geld in der Tasche hat, wirft sich erneut ins Karnevalstreiben.

 

2. Akt:  

Drei Monate sind vergangen. Angèle will für die bevorstehende, aber noch geheim gehaltene Verbindung mit Fürst Basil, dem Künstlerleben den Rücken kehren. Nun gibt sie ein Fest nach ihrer Abschiedsvorstellung, während der sich gerade fatalerweise ein Zuschauer in ihr Herz gestohlen hat.  Es ist René, der als "Baron Reval" nun ebenfalls erscheint und Angèle seine Liebe gesteht. Die Angebetete hält ihn auf Distanz. Noch haben beide keine Ahnung davon, dass sie ohnehin miteinander verheiratet sind. Mit René ist auch Armand auf dem Fest eingetroffen, der den Freund während seines dreimonatigen "Exils" begleitet hat. Hier trifft er auf Juliette, die seit seinem plötzlichen Verschwinden bei ihrer Freundin Angèle untergekommen ist. Obwohl Juliette darüber erbost ist, dass Armand sie im Stich gelassen hat, finden beide rasch wieder zueinander. Das unerwartete Auftreten von René am Abschlussfest kommt Fürst Basil äusserst ungelegen. Er versucht, ihn aus dem Spiel zu drängen. Ein zurückgelassener Handschuh Angèles weckt durch sein reizendes Mass und mehr noch durch sein betörendes Parfum in René eine vage, aber leidenschaftliche Erinnerung. Basil, der René bereits fort glaubt, gibt nun seine bevorstehende Hochzeit mit Angèle bekannt. Die Auserwählte äussert sich bei dieser Gelegenheit abfällig über ihren "Heiratsgrafen". René gibt sich zu erkennen und wirft nun seinerseits Angèle kalte Berechnung vor. Die entflammte Leidenschaft der beiden füreinander lässt aber die gegenseitigen Vorwürfe im Nu vergessen. Von Liebesglück beseelt, fallen sich beide in die Arme. Beim gemeinsamen Verlassen ihres Palais besteht Angèle auf das noch immer gültige Eheversprechen.


3. Akt:

Gräfin Stasa Kokozov eröffnet in den frühen Morgenstunden den Reigen der illustren Gästeschar in der Eingangshalle des Pariser Grand Hotels. Sie ist aus Russland angereist, um das Eheversprechen ihres Verlobten Fürst Basil einzufordern. Ihr folgen Juliette und Armand, welche sehnlichst auf die Öffnung des Standesamtes warten. Armand hat sich entschieden, das Künstlerleben mit seiner angebeteten Venus zu teilen, ohne sie vorher gemalt zu haben. Auch Angèle und René erscheinen, um ihre Zeit bis zum bevorstehenden Scheidungstermin in der Lobby zu verbringen. An ihrer Liebe besteht kein Zweifel mehr. Doch droht der mit Fürst Basil ausgehandelte Vertrag die Leidenschaft füreinander und den Wusch nach einer gemeinsamen Zukunft zu zerstören. René erfährt bei dieser Gelegenheit, dass die Beschlagnahmung seiner Güter aufgehoben wurde. Auch Fürst Basil gesellt sich erwartungsfroh zu den Anwesenden. Er wird jedoch kurz vor der Erfüllung seines Planes durch das unerwartete Erscheinen seiner Verlobten jäh auf den Boden der Realität gezerrt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die vertragliche Abmachung aufzuheben und Angèle für den Grafen von Luxemburg frei zu geben.